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25.03.2020

Dr. med. Florange M.Sc. – Interview zu COVID-19

Die Coronavirus-Pandemie macht vielen Menschen Angst und Sorge. Die erheblichen Beschränkungen im Alltag verstärken die seelische Belastung der Menschen zusätzlich. Um mit dieser Krisensituation umzugehen, ist es aber entscheidend, das seelische Gleichgewicht nicht zu verlieren. Können Sie Rat geben, oder haben Sie irgendwelche Empfehlungen, die helfen können, mit dieser extremen Belastung besser umzugehen?

Informieren sie sich bewußt und ausreichend; dies aber über vertrauenswürdige Medien, da aktuell viele Fake-News zum Coronavirus über Internet und andere Medien verbreitet werden, die unnötig verunsichern und verängstigen. Nutzen Sie deswegen nur vertrauenswürdige Informationsquellen wie etwa Hinweise des Bundesgesundheitsministeriums, des Robert Koch-Instituts oder der Weltgesundheitsorganisation. Vermeiden Sie exzessiven Medienkonsum, ständig laufende Nachrichtensendungen oder Pushnachrichten auf dem Mobiltelefon, weil dies Sorgen verstärkt und Stress verursacht.


Wie kann man mit diesen erheblichen Einschränkungen im Alltagsleben besser umgehen, um das seelische Gleichgewicht nicht zu verlieren?

Das Wegbrechen sozialer Kontakte mit Wegfall des üblichen Tagesablaufs ist eine Herausforderung für die Seele, weil das psychische Gleichgewicht darunter leidet. Gewisse Tagesroutinen mit festen Zeiten für Mahlzeiten und Schlaf helfen dabei, dies psychische Ausgeglichenheit zu bewahren. Auch ist darauf zu achten, das körperliche und seelische Wohlbefinden beispielsweise durch ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung (z. B. Gymnastikübungen in der Wohnung) und positive Aktivitäten zu stärken. Sich mit Familie und Freunden über Sorgen, Ängste und den praktischen Umgang mit der Pandemiekrise telefonisch oder über die neuen Medien auszutauschen, kann deutlich entlastend und stressreduzierend wirken. Auch gibt es aktuell eine Welle solidarischer Nachbarschaftshilfe z.B. mit Angeboten an ältere Nachbarn, Einkäufe oder Besorgungen zu erledigen. Diese Unterstützung kommt nicht nur dem Hilfeempfänger zu gute; auch der Helfer erfährt positive Bestätigung, da er Sinnvolles tut.


Was können Sie in diesen Zeiten uns noch anraten?

In der jetzigen Situation kennt wohl jeder das Gefühl von Streß, Sorge, Angst und Überforderung. Diese belastenden Gefühle kann man sich ruhig eingestehen, sollte sich jedoch aktiv vornehmen, sich nicht zu sehr in diese negativen Empfindungen hineinzusteigern. Hier sollte man sich auf Gedanken, Erlebnisse und Aktivitäten konzentrieren, die positive Gefühle auslösen. Das können einfache Alltagsdinge sein wie der Morgenkaffee, schöne Musik oder ein Anruf bei guten Freunden. Wenn Sie sich aber psychisch sehr belastet fühlen und das Gefühl haben, ihre Sorgen und Ängste nicht allein bewältigen zu können, dann suchen Sie professionelle Hilfe bei psychosozialen Beratungsstellen, beim Haus-/Facharzt oder den Institutsambulanzen psychiatrisch-/psychotherapeutischer Kliniken.